Sonntag, 22. Juni 2014

Minnies Anfänge: Traumfänger

Vor vielen, vielen Jahren entdeckte klein Minnie nach wiederholten Albträumen den Mythos Traumfänger für sich. Ein Netz, das die bösen Träume abhalten soll, und noch dazu gut aussieht? Das muss man doch selbst machen können!


Also begann ich, mit den Materialien, die mir damals zur Verfügung standen (keine sonderlich große Auswahl), selbst Traumfänger für mich und meine Liebsten zu basteln. Einen davon bekam ich kürzlich zur Reparatur und erkannte sofort, warum.

Das veraltete Modell muss dringend überholt werden!

1. Die Fäden, die die Perlen fixiert haben, habe ich nach den Knoten viel zu knapp abgeschnitten, daher haben sich einige davon gelöst.
2. Ursprünglich hingen unten drei Federn, die haben sich wohl auch aufgrund der Knotensache verabschiedet.
3. Außerdem gefällt mir inzwischen der Rahmen überhaupt nicht mehr, der Draht ist zu biegsam und die Wicklung zu unregelmäßig - an einer grundsätzlichen Überarbeitung kommen wir also nicht vorbei.

Material:
- steifer Draht
- Wolle, Leder oder Ähnliches zum Umflechten oder Umwickeln
- Perlen
- Nylonfaden
- Federn oder ähnliches Gebamsel

Den Rahmen habe ich daher gleich ganz neu gemacht. Der Draht wird in gewünschter Länge gekürzt und dann umwickelt. Toller wäre es natürlich mit Lederwicklung gewesen, da ich aber am Original von damals bleiben wollte, habe ich wieder Wolle verwendet. Diesmal wollte ich den Rahmen aber nicht so anfängerhaft umwickeln und habe daher schnell mal Rundflechten gelernt. Zur Anschaulichkeit und Übung habe ich es erst mit greller, dicker Wolle um ein dickes Kabel versucht (hier mit 4 Fäden):

Rundflechten ist ganz einfach!

Bild 1-3: Der Faden links außen (orange) wird hinter dem Flechtwerk herumgelegt. Auf der anderen Seite wird er vor dem letzten Faden wieder nach vorne geholt und vorne herum gelegt. Am Ende liegt er als vorletzter Faden wieder links.
Bild 4-5: Dann wird der Faden rechts außen (grün) genau gegengleich geflochten, also hinten herum und vor dem letzten nach vorne. Dieser soll dann der vorletzte Faden auf der rechten Seite werden.
Nach diesem Prinzip wird dann einfach weitergeflochten, immer abwechselnd von links und von rechts.

Mit stabilem Kern funktioniert die Flechterei erstaunlich gut, ohne geht es natürlich mit ein wenig Übung auch. Genau so wird dann der Draht des Rahmens umflochten, natürlich legt sich dabei die Wicklung enger als um das Kabel und umschließt den Draht vollkommen. Sollte doch noch wo der Kern zum Vorschein kommen, fällt das durch die ähnlichen Farben kaum auf.


Kleiner Tip am Rande: Zum Fixieren habe ich die Flechtereien in eine Nähkluppe eingespannt. Diese Dinger werden, vor allem bei Lederarbeiten, verwendet, um das Werkstück einzuspannen und die Hände frei zu haben. Falls jemand von euch so etwas zufällig daheim herumstehen hat, probiert es unbedingt damit! Damit kann man absolut bequem vor sich hin flechten, ohne sich um die Fixierung Gedanken machen zu müssen. Alternativ muss halt doch wieder eine Papier- oder Wäscheklammer oder ein Türgriff als Verlegenheitslösung herhalten, oder habt ihr bessere Methoden, eure Arbeiten beim Flechten uÄ zu fixieren?



Die Enden habe ich wie oben ineinander fixiert, einfach weiter umflochten und am Schluss, weil ich die Wolle so großzügig portioniert habe, damit auch noch gleich die Aufhängung auf diese Weise gemacht. So gefällt mir der Rahmen gleich besser, die Flechtung ist regelmäßig und macht ein schönes Muster. Außerdem geht sie nicht so leicht auf wie eine einfache Wicklung.


So sieht dann der fertige Rahmen aus. Der Rest ist dann zwar ein Gedulds-, aber von der Aufgabe her ein Kinderspiel: Vier Nylonfäden in der Mitte zusammenknoten, die Perlen auffädeln und jeden Faden gleich am Rahmen fixieren, damit die Perlen nicht mehr abhauen. Ich, ganz Perfektionistin, habe den Nylonfaden am Rahmen sogar noch unter dem Flechtwerk durchgeführt und vorerst nur einen einfachen Knoten gemacht. Wenn alle Perlen aufgefädelt sind, wird das Perlennetz zentriert, die Knoten am Rand verdreifacht und schlussendlich die Federn festgeknotet.


Natürlich entspricht das Ergebnis nicht dem mythenumwobenen Ideal eines Traumfängers, so kitschig stilisiert und selbstgemacht eignet es sich aber durchaus als schöne Dekoration. Man muss ja schließlich nicht so grelle Farben wählen und kann die Innenfädelei auch ganz anders gestalten. Aber wer weiß, vielleicht halten ein paar bunte Perlchen auch schon viele böse Träume fern? Bei mir hat es damals funktioniert (man kann sich ja viel einreden), die Bastelei macht einfach Spaß und man hat etwas Selbstgemachtes zu verschenken.


Schönen Bastelsonntag!

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