Sonntag, 28. Dezember 2014

DIY Marzipanglücksbringer für Silvester

Mitbringsel zur Silvesterparty vergessen? Glücksbringer für Familie und Freunde gesucht? Heute schon Farbe gegatscht und klebriges Marzipan geknetet? Womit ich mir jedes Jahr wieder am 31. die Zeit vertreibe, erfahrt ihr heute schon hier - zum Nachmachen auch mit Anleitung.


Eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen ist das gemeinsame Marzipan-Gatschen mit meiner Mama an verschneiten Abenden nach dem Schifahren, seitdem habe ich diese kleinen Glücksbringer jedes Jahr wieder selbst gemacht. Es ist eine nette Idee, das Rohmarzipan schmeckt um vieles besser als die gekauften, ausgetrockneten Süßschweindis und der DIY-Charakter hat einfach was.

Eine Marzipandeko-Idee habe ich euch hier ja schon einmal präsentiert, mit ein wenig mehr Material und hartnäckiger Übung ist das hier auch ganz leicht und so kann jeder seine Mitbringsel und Glücksbringer selbst gestalten. Die Anleitungen zu vier Standard-Glückssymbolen gibt es heute ausnahmsweise mal sortiert nach Schwierigkeit und ausnahmsweise auch mit wirklich vielen Fotos dazu. Wer beim Modellieren zwei linke Hände hat und schon verzweifelt die Augen rollt, muss aber keinesfalls alle vier Anleitungen durchmachen! Die ersten beiden sind auch ohne Übung leicht zu schaffen und es kommen ja noch viele weitere Jahreswechsel, zu denen man es noch einmal versuchen kann.

An Material benötigt ihr:


- Marzipan-Rohmasse (Gibt es in jedem Supermarkt. Es gibt da sicherlich Qualitätsunterschiede, ganz billiges ist aber zum Modellieren völlig ausreichend und schmeckt auch gut.)
- Lebensmittelfarbe
- Staubzucker
- Zahnstocher

Optional:
- Nicht-essbare Dekoration, damit nach der Verspeisung auch noch ein "richtiger" Glücksbringer bleibt
- Modellierwerkzeug (Macht alles einfacher, grundsätzlich reicht aber der Zahnstocher auch)

Daraus entstehen also (Glücks-) Kleeblätter, Hufeisen, Fliegenpilze und (für ganz mutige Bastler) sogar Schweine.

Dekorationsvorschlag.
 

Kurzer Prolog zu Material und Verarbeitung

Marzipan selbst einzufärben ist gar keine Hexerei. Man merkt recht schnell, wie viel Farbe welchen Farbton ergibt, man hat auch immer die Möglichkeit, mehr ungefärbtes Marzipan dazuzukneten und damit die Farbe wieder aufzuhellen.


Grundsätzlich reichen ganz wenige Tropfen Lebensmittelfarbe aus, um einen ziemlich großen Teil Marzipan intensiv zu färben. Daher ist es immer besser, klein anzufangen und bei Bedarf noch mehr Farbe zuzugeben. Mit ein bisschen Übung ist dann auch Schweinchenrosa keine Herausforderung mehr (dafür reicht meistens schon ein Tropfen roter Farbe). Es gibt einen Punkt, an dem zu viel Farbe in der Masse ist und die Farbe nicht mehr intensiver, die Masse dafür aber klebriger und schlechter zu verarbeiten wird. Diesen Punkt muss man nur einmal finden, dann kann man beliebig mit verschiedenen Farbabstufungen spielen und beispielsweise auch ganz knallrote Fliegenpilz-Köpfchen machen.

Bei der ganzen Kneterei empfiehlt es sich, eine Wasserschale und ein Tuch bereit zu halten, um die Finger immer wieder reinigen zu können. Marzipan kann fürchterlich kleben und wenn man mit verschiedenen Farben arbeitet, sollte man auf jeden Fall dazwischen die Hände waschen, da die Farben sonst nicht rein bleiben. Um das Kleben zu verhindern, kann man sich mit Staubzucker behelfen, also die Figuren zumindest auf der Standfläche mit einer ordentlichen Portion Staubzucker einreiben, damit sie nicht am Untergrund haften.


Abgesehen davon sollte man mit Staubzucker aber sparsam umgehen, da er nicht verblasst und die Figuren schnell schmutzig (und mehlig, bäh!) aussehen.

So viel zu den Grundlagen, damit können wir uns eigentlich schon an die erste Form wagen!


Kleeblatt (Anfänger)

Die Bilder sprechen eigentlich für sich. Eine kleine Kugel zwischen den Handflächen halbwegs flach drücken, mit dem Zahnstocher oder Modellierwerkzeug Blätter und Musterung andeuten, schon haben wir ein Kleeblatt. Das kann man entweder einzeln verschenken oder es als Untergrund für weitere Modelle verwenden.


Übrigens: Ein Nudelholz oder ähnliche Backutensilien habe ich für Marzipanglücksbringer eigentlich nie gebraucht, da die meisten Schritte auch schnell per Hand zu machen sind und man beispielsweise mit einem Nudelholz nur mehr Sauerei anrichtet, als man gewinnt. Gerade das Kleeblatt wirkt natürlicher, wenn es zwischen den Händen oder mit den Fingern flachgedrückt wird und nicht akribisch genau auf eine bestimmte Dicke ausgewalzt wird. Aber: wer mag, der macht.


Hufeisen (Anfänger)

Das Hufeisen beruht auf einem einfachen Prinzip, das aber ein wenig Fingerfertigkeit benötigt, weil die Form sehr filigran ist. Das Marzipan (hier noch extra gelb gefärbt) zu einer gleichmäßigen Wurst rollen, diese mit Fingern oder Modellierwerkzeug flach drücken. Dann wird es in die runde Form gebogen und verziert - ich habe es eher schematisch gemacht, man weiß ja, was gemeint ist. Wer schon einmal erfolgreich Vanillekipferl gemacht hat, kann getrost zum nächsten Glücksbringer übergehen.



Fliegenpilz (für Anfänger, denen die bisherigen Anleitungen zu leicht waren)

Beim Fliegenpilz ist die Herausforderung, verschiedene Farben zu verwenden (Natur und Rot - Vorsicht mit der Farbenmischung und fleißig Hände waschen!) und einzelne Formen zu verbinden. Mein Prinzip dazu kennt ihr ja schon: Immer eine gute Verbindung schaffen, indem ein Teil IN den anderen gedrückt wird, dann hält die Sache auch. Zu erklären ist da sonst nicht viel...



Schwein (Fortgeschrittene)

Für das Schwein kann (sollte) man sich schon einmal an Farbabstufungen versuchen, außerdem ist es modelliertechnisch schon etwas aufwändiger. Man sieht es ja: obwohl ich schon viele modelliert habe, sollte ich wohl an der grob schematischen Form noch etwas arbeiten. Egal, man erkennt, worauf ich hinaus will. :)

Hier noch ein weiterer Tip zur Verarbeitung: Mit dem Zahnstocher kann man prima Farbe aufnehmen und damit Details wie Augen und Nase einzeichnen (darf man ruhig eindrücken, dann wirkt es besser). Wer dabei kleckert, kann noch versuchen, mit einem feuchten Tuch zu korrigieren.


Das wars auch schon mit den Anleitungen. Falls ich euch wichtige Informationen unterschlagen habe, fragt doch einfach nach - ich gehe dann mal zur Fotostrecke über.


Die fertigen Glücksbringer kann man übrigens ganz fesch in durchsichtiges Zellophanpapier einschlagen. Eine kleine Schleife dazu - mehr braucht es da nicht. :)


Ein Sauhaufen zwischendurch.


Aber hallo!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbasteln, ihr könnt mir auch gerne Fotos von euren Kreationen schicken! Bis im nächsten Jahr dann!

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